Der Elisabethgroden- Leben zwischen zwei Deichen
Das Wort "Groden" bezeichnet in unserem norddeutschen Raum neugewonnenes Land, also Marschland, welches wir dem Meer abgerungen und mit einem Deich gesichert und entwässert haben, um es landwirtschaftlich nutzen zu können. Weitere Bezeichnungen sind je nach Gebiet auch "Koog" oder "Polder".
In unserer Region gibt es einige Groden, die unsere Küstenregion über die Jahrhunderte deutlich geprägt haben. So wurde immer neues Land dazugewonnen und so entstanden auch die Deichlinien, die ihr auf dem Weg zu uns durchfahrt.
Der Elisabethgroden, in dem sich unser Hof befindet, wurde final 1895 eingedeicht und zunächst nicht bewohnt, sondern nur bewirtschaftet.
Zur großen Jahrhundertflut am 16. Februar 1962, bei der auch Hamburg gelitten hat, war der Elisabethgroden Land unter. Das weitere Innenland wurde dabei von der älteren Deichlinie des Neu Augustengrodens gesichert und hielt der Sturmflut stand, was eine größere Katastrophe für die Region verhinderte.
Hier findet ihr zu dem Unglück einen interessanten Artikel aus der NWZ. Senior-Bauer Hinni, damals noch ein kleiner Junge mit Pudelmütze, blickt damals auf das Meer, nicht ahnend, dass er selbst ca. 15 Jahre später im damals überfluteten Groden einen Bauernhof errichten wird.
Der 12km lange, verstärkte und erhöhte Deich schützt seitdem erfolgreich das Land vor dem "blanke Hans", der Nordsee, um trotz Klimaerwärmung und Wetterveränderungen dem Meer standhalten zu können.
Wir werden oft gefragt, ob wir denn keine Angst davor haben, dass der Deich eines Tages wieder bricht. Wir vertrauen dem modernen Deichbau und versichern Euch, dass wir hier mit einem guten Gefühl leben zu können.
Das Deichtor auf dem Foto in dem Artikel durchfahrt ihr übrigens, wenn ihr zu uns kommt. Wie wäre es mit einem kleinen Spaziergang zum Deichtor? Dort findet ihr auch eine Pegelanzeige, die verdeutlicht, wie hoch dass Wasser damals stand.
Wer Sturmgebrus und friesische Gemütlichkeit kennenlernen möchte, sollte uns auch einmal in den dunkleren Monaten besuchen kommen. Die Region fährt ausserhalb der Saison einen Gang runter, die Tage sind kürzer und die Frisuren immer ein wenig verwuschelter.
Wir vermieten unsere Häuser ganzjährig. Die berühmte steife Brise hat eben auch ihren Reiz! Lass Dich doch einfach darauf ein und geniesse die Ruhe, die diese Jahreszeit an der Nordsee mit sich bringt.
Und wie heisst es doch immer so schön? Sturm ist erst, wenn die Schafe am Deich keine Locken mehr haben.